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Woher stammt der Name Grasslober
Grasslober, Graslober, Graßlober
Die unterschiedlichen Schreibweisen unseres Familiennamens sind höchstwahrscheinlich auf die Umstellung von handgeschriebenen auf schreibmaschinengeschriebene Geburtsurkunden zurückzuführen, da es auf den Schreibmaschinen ausländischer Herkunft (zur Besatzungszeit) kein scharfes ß gab. Dies führte dazu, dass selbst Brüder unterschiedliche Schreibweisen Ihres Namens verwendeten.
Ungefähr 100 (lebende) Personen tragen diesen Familiennamen. Soweit mir bekannt ist leben alle in Österreich (Vorarlberg, Kärnten, Steiermark, Wien).
Alle heute lebenden Grasslober stammen von einer Familie ab, welche in Mühlen-Noreia (Bezirk Neumarkt/Steiermark) beheimatet war. Diese kinderreiche Familie von Thomas und Katharina Graßlober verteilte sich auf die unterschiedlichen Bundesländer, wo zwischenzeitlich bereits die 5. Nachkommensgeneration lebt.
Die Herkunft des Namens Grasslober war mir lange ein Rätsel da vor allem die Aussprache als Grass-lober und nicht Grassl-ober nahelegt, dass es sich um keinen zusammengesetzten Namen handelt. Fündig wurde ich im Internet, da in einem Totenbuch des Stiftes St. Lambrecht (Steiermark) ein Andreas erwähnt wurde der aus Graslupa kam. Der Historiker, der dieses Totenbuch analysierte, übersetzte Graslupa mit Grasslober und der verstorbene Mönch wurde als Andreas Grasslober benannt. Tatsächlich befinden sich die Grasluppteiche in Zeutschach (Gemeinde Neumarkt), das heißt in unmittelbarer Nähe von St. Lambrecht und Mühlen/Noreia.
Bei einem Ausflug zu diesen Teichen fand ich ein Exemplar der Gemeindchronik von Zeutschach in der die Geschichte der Grasluppteiche ausführlich beschrieben war. Ein ganzes Kapitel war auch einer mittelalterlichen Herrschaftsfamilie gewidmet die in diesem Bereich ihr Gut hatte als Lehen der Familie Liechtenstein. Diese Familie wurde vom Buchautor als Familie Grasslober bezeichnet, wobei auch die Abwandlungen Grassl und Grasser vorkommen. Das Wappen der Ortsgemeinde Zeutschach ist dem Wappen dieser mittelalterlichen „adeligen“ Ministerialenfamilie nachempfunden. Die heraldische Beschreibung des Wappens lautet:
„In silbernem Schild ein Schrägrechtsbalken von ineinander geschobenen blauen Rauten.“
Die „Herrschaftslinie“ dieser Familie ist ausgestorben (der letzte wurde als Betrüger gehenkt), sie haben jedoch in einigen Dokumenten dieser Zeit Ihre Spuren hinterlassen. Eine direkte Verwandschaft zu dieser Familie ist wahrscheinlich nicht mehr herzustellen. Unsere Vorfahren könnten von einer Nebenlinie abstammen, oder was wahrscheinlicher ist: Der Name fand als Flurname Verwendung und wurde von den ansässigen Bauern als Familienname verwendet.